Granada-Trails
Nun waren ein paar Tage vergangen, seit ich wieder in Europa angelandet war, galt es sich erstmal neu zu sortieren und den gröbsten Staub und Schmutz der Marokko-Tour abzuwaschen. Auch war es ganz angenehm, mal nur rund 30°C zu haben und somit gab es frischen Wind für frisches Land. Unmittelbar neben Granada und leicht erhöht, habe ich einen sehr schönen Platz direkt am Einstieg zu den Trail-Zufahrten.
Man hat dann die Wahl zwischen sehr schnuckeligen Trails den Berg hinauf, eher knackig-harten, weil auch eigentlich Singletrail bergab oder dem sich schlängelnden Radweg. Witzig, ein Radweg! Auch putzig mit Spuren und diesmal mit schneller roter Farbe. Zum ersten Trail nutze ich den Radweg für die letzten Meter, nur um festzustellen im Wald ist ja viel besser, weil spannender Boden.
Der zweite Trail heute ein prominenter. Greg Minaar selber soll hier gebaut haben...wenn man sich die Features, stepups, stepdowns, verrückte Lines und dann auch echt riesige Doubles und Sprünge anschaut, glaube ich die Geschichte. Gekonnt umfahre ich alles was mit Airtime zu tun hat und werde auch ohne diese aufs Äußerste gefordert und überfordert 😜
Greg Minaar ist bis letztes Jahr, mit Ü40 noch Downhill Weltcup gefahren und eine Legende.
Am frühen Morgen hatte sich noch eine zwar schlafraubende, irgendwie aber auch lustige Situation ergeben. Er wird wach, lange vor dem Wecker, es braust ein Auto schnell und mit unkontrollierter Motordrehzahl den Schotterweg hinauf. Am Parkplatz angekommen wird das Radio auf 11 gedreht und sich lautschreiend unterhalten. Ich denke mir was zur Hölle es ist 6Uhr, unter der Woche, ihr Spanier habt sie doch nicht alle! Die beiden Damen und der wenig sprechende Herr würden dann gerne nach Hause. Dumm nur, dass sie in ihrem beträchtlichen Suff die Batterie leer geschrien haben und nun Starthilfe von mir wollen...
Weder sie noch ich haben ein Kabel, also wird geschoben - ist nicht so einfach mit zwei Promille musste ich feststellen. Wir haben es geschafft, den Wagen gestartet habe ich dann selber den Hang hinunter! Achja, es war mir egal ob die Dame besoffen fuhr, hauptsache wieder vom Hof bekommen die Bagage!
Alhambra - Granada
Wenn du in Granada bist musst du selbstverständlich die Alhambra, das Aushängeschild der Stadt besuchen. Die maurischen Architekten und der islamische Einfluß erinnern mich direkt an Marokko, wenig überraschend halt auch! Es ist zum bersten voll mit Besuchern an diesem Freitag in der Ferienzeit, somit war es nicht mehr möglich Eintrittskarten zum Palast selber zu bekommen. Diese hätte man besser im Vorfeld reservieren müssen aber wer denkt denn an sowas? Die Anlage, der Sommerpalast "Generalife" und die Gärten sind aber schon genug zu bestaunen für einen Tag stelle ich fest und finde es doch ganz schön hier.
Ich parke den Camper klug etwas weiter weg, um die unverschämt hohen Parkgebühren für Wohnmobile zu umgehen. Ein Spaziergang zusätzlich kann sicher nicht schaden, bei angenehmen 38°C, genau!
Dann ging es auch schon wieder weiter, weiter weiter, immer weiter, weiter in die Sierra Nevada hinein und hinauf.
Es sollte ja schließlich noch etwas Fahrrad gefahren werden und was sind das für Berge wieder einmal, gar prächtig Pässe und auch welche die bei der Vuelta gefahren werden. Hurra!
Sierra Nevada Trails
Nicht weit von Granada kurz hinter einem Stausee gelegen campiere ich für zwei Nächte am Berg. Eigentlich direkt an der Passstraße, welche zum Ort Pradollano auf 2500m ü.M. führt, steht es sich super und der Verkehr hält sich in Grenzen. Umso später umso weniger und Nachts eigentlich gar kein Verkehr! Ich will hier zwei Trailrunden fahren und geworden ist es dann nur eine, die war aber sehr schön und auch ausreichend. Es ist einfach zu heiß wenn man nicht schon um acht im Sattel sitzt und der Schweinehund hat mich wollen nicht noch einmal so früh aufstehen lassen, ist ja schließlich Urlaub haha!
Ein Stück des Weges hinauf zum Trail, ging es an einer alten Bahn bzw. Tramlinie - sehr ramontisch, hach. Nach der schweißtreibenden aber sehr aussichtsreichen Tour ging es zur Abkühlung in den Bach welcher den Stausee füttert. Ihr könnt euch sicher sehr gut vorstellen was für eine Wohltat das war. Der Bach war auch wirklich kaltkalt. Das ganze wiederhole ich noch zweimal an diesem Tag und direkt kurz bevor ich fahre, am nächsten Tag erneut.
Es bleibt weiter bergig, wenn auch nicht mehr in der Sierra Nevada selber, sondern in der Gegend nördlich von Almeria. Überhaupt kann man hier mal erwähnen wie bergig dieses Land doch ist. Deutschland hat ja auch ein paar Buckel aber eigentlich leben wir schon recht flach im Vergleich.
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Kommentare
Aaalter Falter, die Besoffenen...
Sternhagelvoll unter der Woche morgens um sechs die Spanier ey!