Gérgal
Am ersten Spot bei Granada bekam ich einen klasse Tipp von einer französischen Familie! Die Desierto de Tabernas, ihre Natur und die ganze Filmgeschichte dort, sollte man doch gesehen haben meinten sie - wie recht sie doch hatten! Doch bevor es dann direkt nach Tabernas in die Wüste ging, fuhr ich noch 15km nördlich davon in die Berge. Da war doch glatt noch eine blaue Linie auf die Karte gemalt worden...
Es ging eine total ruhige Bergstraße, hinauf zu einem kleinen Plateau, welches später am Abend von den Ziegen und dem Pedro höchstselbst besucht wurden. Eine ruhige Nacht bei natürlich sternenklarem Himmel. Apropos Sterne, nicht weit auf einem Hügel im Norden ist eine weiße Kuppel zu sehen - Observatorium bestimmt, denke ich mir und um 06.00 schreit der Hahn! Fahrradfahren, los jetzt!
Desierto de Tabernas
Die Desierto stand also an. Die Landschaft ist vorsichtig gesagt, mehr auf der trockenen Seite einzuordnen. Die Bäume sind halt eher größere Büsche und wenn mal was ganz groß wächst sind es Palmen in Oasen. So viel anderst waren Marokkos Berge und Täler jetzt auch nicht, denke ich mir immer öfter mal. Doch trotzdem ist es deutlich anderst und erinnert total an die Bilder die man von Arizona und Utah so gesehen hat. Schön! Schön ist auch die Filmvergangenheit der Wüste, denn hier wurden unzählige Western und andere Filme gedreht. Das ist auch der Grund für gleich drei "Filmstädte" auf einem Fleck, die alle um Besucher buhlen und "laut" sind. Auf dem Weg den Berg hoch zum Trail, fahre ich am wohl größten und auch umtriebigsten "Park" vorbei - "Minihollywood" nennt er sich und ist auch der Namesgeber des heutigen Trails. Zur Auswahl stehen noch "Fort Bravo" mit dazugehörigem Campingplatz und "Western Sergio Leone". Die Oase aus "Lawrence von Arabien" ist auch ganz in der Nähe. Ich fahre einen tollen Trail der alles bietet und habe sogar Freeride-Augenblicke.
Jetzt können die Filmexperten sich gerne mal melden ob sie anhand der Bilder, die Szenen von "Lawrence von Arabien" wiedererkennen können. Ich selbst habe den Film nie ganz und konzentriert geschaut, eigentlich immer nach kurzer Zeit "weitergezappt". Jetzt war der Plan eigentlich noch bei "Western Sergio Leone" vorbeizuschauen, der Western-Filmstadt mit den schlechtesten Bewertungen! Es war halt keine Kirmes und alles authentisch heruntergekommen - fand ich irgendwie interessanter als die anderen beiden. Nur war es "überraschend" so warm geworden, dass ich mich dagegen entschied und die Tankstelle direkt bei meinem Schlafplatz für ein Wassereis und eine kalte CocaCola klassich aufsuchte. Danach konnte ich mich auch nicht mehr aufraffen und esse noch ein Eis! War wohl doch nicht so wichtig, das ganze Westernfilm-Thema. In Ouarzazate in Marokko hätte man auch schon die "Atlasfilmstudios" besuchen können. Ganz ähnliche Situation, weil einfach brutal heiß und nicht so wichtig!
Carboneras - Playa del Algarrobico
Nun war es dringend an der Zeit um an etwas Abkühlung zu gelangen und was käme da besser in Frage ausser Wasser? Genau, kein Salzwasser aber den Wunsch zu erfüllen, war in der Gegend in Form von Seen oder Flüssen/Bächen nicht zu realisieren. Und warum dann auch nicht mal wieder an den Strand, ist dieser doch gerade mal 45min entfernt und man hat wirklich eine super Auswahl. Sicher war, ich will keinen überlaufenen, keinen FKK und auch keinen, der zum Zugang ein Kletterset benötigt. Einfach ein Stück Strand an dem man auch gemütlich stehen kann für einen Nacht. Mal wieder Glück gehabt und der erste Treffer trifft. Zwar prangt ein relativ großes Verbotsschild für allerhand, stört aber wohl niemanden. Wo kein Kläger...mit mir stehen auch bestimmt noch zehn weitere Camping-Fahrzeuge aller Art, welche alle die Nacht dort verbringen!
Wenn man den Strand ein Stück entlang wandert, stößt man ganz bald auf ein kleines Open-Air-Atillier. Hier wurden und werden immer noch täglich neue Kunstwerke und Erinnerungsstücke erstellt und gelegt. Ob nur ein Stein bemalt und mit Sprüchen versehen oder gleich mehr oder weniger komplexe und aufwändige Skulpturen erstellt werden. Jeder darf sich hier verewigen. So auch ich und es macht Spaß ein paar Steine zu stapeln. Sehr beruhigend und gar meditativ bei Musik oder Wellenrauschen. Super! Diese Hippies ey!
Gestapelt hat hier der Roman selber. In der Mitte find ich cool - baumelnder Stein. Am nächsten Morgen ist schon recht früh gut was los am Parkplatz zum Strand, der ausser 2 Mülltonnen keine Dienstleistungen zu bieten hat. Ich mache auf entspannt, laufe noch eine kleine Runde in den Handyempfang am Hügel und plane die nächste Etappe. Es geht weiter grob Richtung Norden, dort warten noch ein paar hoffentlich spannende Trails bei Murcia, zudem hat sich noch eine Möglichkeit ergeben die ich mir nicht entgehen lasse. Dazu gibt es dann schon ganz bald mehr zu berichten!
Hier zu sehen ist eine für immer verstummte Baustelle. Es hätte so nie gebaut werden dürfen, da keine Genemigungen vorlagen. Ein Prachtbeispiel für die Korruption die in Spanien herrscht und herrschte. Nun steht das ganze für immer - nicht einmal die Baukräne wurden abgebaut und wo anderst eingesetzt. Krank! Derarte Ruinen gibt es zuhauf im Land und man kann sie überall von der Straße aus betrachten. Die Gründe dafür sind glaube ich schon unterschiedlich auszumachen aber meist ist es Misswirtschaft und Korruption, da ohne gültige Genehmigungen gebaut wird.
Zum verwechseln ähnlich!
Vielen Dank an alle die immer noch dabei sind und hier mitlesen! Ich freu mich auf Kommentare, ist ja klar :-)
Hasta pronto!
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