Vom Campingplatz aus mit dem Taxi in die Stadt, ist wohl wirklich die beste Weise, denn der Bus benötigt fast 2 Stunden wofür das Auto 35min benötigt. Der Fahrer wird von Hannae, der superfreundlichen Managerin des Campingplatzes organisiert, es wird ein fixer Punkt und eine Zeit für die Abholung vereinbart und der Preis steht auch! Da draußen ist es wirklich ein "Wasteland" und die Vorbezirke der Stadt, sind schon auch echt Slumartig mit dem ganzen Müll und es fühlt sich nie wirklich an wie eine Großstadt. Nur kurz vor dem wirklichen Zentrum wird es urbaner aber kein Vergleich zu Rabat oder Cassablanca, welche total modern und international daherkommen. Marrakesch ist anderst, eher ein riesiges Dorf mit Kleinstadtcharakter auf einer riesigen Fläche. Die höchsten Gebäude sind die Türme der historischen Moscheen Koutoubia und Mouassine. Zur ersten bekomme ich eine Privatstunde von einem inoffiziellen Guide, die gibts hier überall, hehehe. 20 Dirham und er erzählt mir ein bisschen was zur Geschichte der größten Moschee der Stadt.
Nun war es aber an der Zeit wirklich einzutauchen, den berühmten Platz "Jemaa el fna" zu überqueren, von einem der 35 Saftstände eine frischgepresste Saftmischung zu trinken und direkt rechtsum in den ersten Souk einzutauchen. Die Richtung war mehr oder weniger fest, da ich zum "Palais de la Bahia" wollte. Die ersten paar hundert Meter im "Souk" was soviel wie Markt oder Basar heißt, waren recht unterhaltsam und interessant. Es geht kreuz und quer, Fußgänger, Mopeds und Eselgespann alles im Gässle. Herrlich!
Der Palast ist zu großen Teilen erhalten oder restauriert und kann wahlweise mit Guide begangen werden. Mit meinen Schleicherqualitäten schaffe ich es in eine Englisch-Geführte Gruppe und höre unaufällig den Erzählungen. Ne klassiche Königsstory. Palast für eine der Frauen - geht nicht gut und führt zum Streit. Paläste für alle Frauen! Hier kannst du dem Trubel der Souks entgehen und auch einfach mal sitzenbleiben.
Später, im "geheimen Garten" erfahre ich noch von der alten Koranschule die man unbedingt besuchen sollte. Der Taxitermin stand allerdings schon fest und somit muss ich mir das für einen möglichen zweiten Besuch aufheben.
Bevor es weiter durch die Souks und das erfrischend andere Treiben der Stadt ging, musste ein kleiner Snack her. Eine der duzenden Gelegenheiten mit Dachterrasse genommen und eine sehr leckere Auberginen-Ei-Dings Vorspeise und Wraps mit Hünchen geklärt.
Diese Mopeds und Motorräder sind hier und allgemein im ganzen Land und überall anzutreffen. Eine wahre Plage um es mal beim Namen zu nennen. Und ist die Gasse noch so eng und gepackt mit Menschen, es wird sportlich am Gas und zu 90% ohne Helm gefahren! Zu zweit zu dritt, mit schwerem Gepäck dem Verkehr entgegen, da musst du echt aufpassen sag ich euch.
Bevor es dann auch schon wieder hinaus in die Vorbezirke der Stadt ging musste noch eine Sehenswürdigkeit genommen werden. Der geheime Garten "Le Jardin Secret". Geheim ist halt echt so, man sieht nichts bis es von einer Gasse aus links ab durchs Gemäuer geht. Der Garten teilt sich in zwei Quadrate und endet mit einem schönen Turm der zur Aussicht dient und diente. Schön ist´s hier mit Pflanzen aus aller Welt und einem interessanten Bewässerungssystem das damals wie heute mit Hydraulik bzw. einem Unterdruckbecken funktionierte. Schon faszinierend! Ich verweile und entscheide mich den Turm zu besteigen. Dies geht allerdings nur mit Dirham und dafür aber mit super Guide! Er erzählt von den verschiedenen Hölzern(Orangenbaum und Zeder) die zum Bau dieser Türen in der Tür genutzt wurden, der Regenwassergewinnung und dann dürfen wir die so wichtigen Bilder über der Stadt knippsen!
Jetzt kann man nach 7 Stunden Marrakesch glaube ich schon ein kleines Fazit ziehen. Besser ist es natürlich solche Städte noch einen zweiten Tag zu besuchen aber für mich und meine Art zu Reisen bin ich glücklich! Es ist anderst, so anderst wie es nur sein kann. Kontraste an jeder Straßenecke, es ist hecktisch und laut und alles, aber auch wirklich alles spielt sich auf den Straßen ab. Das gilt jedoch für ganz Marokko! Ein bisschen Belästigung sollte man aushalten können, nur fand ich es eigentlich nie schlimm oder nervig. Für mein Empfinden ist das alles gut so und trägt zur Erfahrung bei, welche unvergesslich gut ist.
Jetzt mache ich mich startklar für die Berge und kann es kaum erwarten...
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Kommentare
Anhand deiner Bilder kann ich die Stadt riechen und hören… laut, hektisch, bunt … Abgase, Gewürze/ Essen und Müll. Der geheime Garten ist wirklich eine kleine Oase und die perfekte Erholung für alle Sinne. Marrakesch ist so so verrückt.
Ganz viel Spaß in den Bergen!!!
Alles genau so! Du hast Urin und Kot vergessen in der Auflistung der Düfte. Ich fands schon sehr interessant und auch irgendwie schön!