Velilla del Rio Carión
An so manchem Fahrtag dachte ich mir schon, wie praktisch es doch wäre, jemanden dabei zu haben der eine Kamera bedienen könnte! Die Fahrt in diese Region war, insbesondere das letzte Stück Landstraße, recht besonders. Karg und trocken liegt das Land und die durchaus breite und relativ gut beschaffene Straße fährt in alle Richtungen durch jenes. In den Spiegeln und Scheiben nur Land und Berge - entgegen kommt ab und an ein Allradfahrzeug. Hatte irgendwie Outback oder "Weiter Westen" Vibes.
Schon kurz nachdem ich das Baskenland und Bilbao hinter mir gelassen hatte, führte die Autobahn strickt und ohne zu irren hinauf auf ca. 1000m ü.M.
Diese Höhe habe ich nicht wieder verlassen! Im Gegenteil, der Ort im Süden der Berge des "Parque Natural Montana Palentina", Velilla del Rio Carión liegt auf entspannten 1100m.
So sitze ich und blogge unter einer riesen Eiche.
Der Nachmittag war ein unglaublich entspannter, friedlicher Moment in absoluter Zufriedenheit. Um für die geplante Wanderung am Tag darauf gewappnet zu sein, musste gutes Futter rangeschafft werden. Was zu sehen ist gab es in zweifacher Menge. Für eine Bergtour viel zu wenig Kohlenhydrate, dachte ich mir auch. Dann muss es halt das Frühstück richten...
Die Tour hatte ich aus Komoot gesucht, soviel sei direkt vorneweg gesagt. Ein karger Berg welcher sich über drei Gipfel erstreckt, ist dieser Pena Lampa(1804m). Heute war ich wirklich froh über meine Garmin-Uhr mit Kartenfunktion! Es gibt hier in der Region wohl keine Farbmarkierungen oder gar Schilder in den Bergen, lediglich beim Abstieg halfen mir ein paar Steinhaufen mich einigermaßen in der vollkommen weglosen Steinwüste zu orientieren. Im Aufstieg hatte ich mich bestimmt dreimal "verstiegen" und konnte dank der Karte und dem dort vorhandenen Strich ausmachen, auf welcher Seite der Bergkannte der sichere "Weg" zu suchen ist.
Ein Wind war das heute dort oben und wohl auch immer so, da es einen Schutzkreis aus Steinen direkt neben dem Gipfel gibt.
Es war halb so wild und auch ehrlich gesagt eine kleine Herausvorderung, wenn nicht an diesem Tage für Nachmittags ein Gewitter oder zumindest Schauer gemeldet wären! Vergnügt von Fels zu Fels hoppsend erwischten mich dann doch ein paar recht warme Tropfen. Gut, war ich schon aus dem steilen Teil heraus.
Die Runde lief sich dann noch wirklich sehr entspannt und ohne Schwierigkeiten. Vorbei an der größten und wohl auch ältesten Eiche der Gegend, einem Wahrzeichen, hinüber und hinein in einen quasi Trackwalk für die geplante MTB-Tour des Folgetages.
Jaja, hier wird nichts dem Zufall überlassen. Dieses Minental ist aber auch echt eine kleine Perle.
Noch kurz zu den Eichen sei gesagt, es gibt in der Gegend wohl ca. 25 von diesen sehr großen und auch sehr alten Eichen. Die eine welche, die mir die Tage meines Aufenthalts ihren wertvollen Schatten lieh, gehört auch dazu. Es gibt Schilder die darauf hinweisen und eigentlich sind die Wälder im Minental Buchen oder Eichen, wenn ich das richtig gesehen habe.
Der Spruch im Steinhaufen, der einen der drei Gipfel ziert sagt,
"Die Kultur eines Volkes beginnt mit der Liebe zur Natur"
Das Tal der schon lange geschlossenen Anthrazit-Mine hat einen besonderen "vergangenen" Geist. Es gibt eine breite Straße die zum Abtransport genutzt wurde, sonst nichts ausser Ruhe und Natur! Vorfreudigst auf die MTB-Tour am nächsten Tag, verlasse ich das Tal und suche meine Eiche auf.
Mit mehr Sonne im Gepäck ging es wieder hinein ins Minental, es gab viel zu entdecken heute für wahr!
Die Trailbauer der Gegend sind sehr fleißig und mindestens genauso kreativ in ihrem Schaffen. Hinauf den Berg gibt es im Tal nur die Minenstraße, welche aber nur zur Hälfte nach oben reicht - also kurzum einen echten Uphilltrail gebaut! Respekt "Bosque Magico"! Dieser ist auch sehr gut mit Übergewicht und ohne Elektro zu bewältigen und macht zudem auch noch Spaß.
Hinunter dann über den "Roblon Khan", welcher immer Rot aber auch ganz viel Blau kann. Sehr schön!
Auch einen zweiten Trail gönne ich mir heute noch. "Las Minas" genannt und auch dieser zaubert mir ein Grinsen vom feinsten auf.
Zur Kreativität nur soviel: Das ist die "La Casa de Golum" und genau, man fährt mit dem Fahrrad durch oder geht auf Google-Maps und schaut sie sich dort an :-)
Es sollte mehr Essen verbloggt werden - bitte gerne, kein Problem.
Rote-Linsen-Curry mit Allerlei und Süßkartoffeln
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Kommentare
Hallo Bruderherz, jetzt habe ich gedacht du schreibst von deinem #Grande Malheur#. Aber das kommt bestimmt noch 😜
Weiterhin viel Spaß und ein Hoch auf den Paketdienst...
Ja immer langsam Schwesterherz! Du musst wissen wir befinden uns in einer Zeitblase. Jeder Blogeintrag ist ein Schritt in die Vergangenheit für mich. Für Dich ist es quasi Gegenwart, hah!