Von West nach Ost - Mallorca Teil2

Veröffentlicht am 8. September 2025 um 10:55

Die anderen 8 Tage

Mit reichlich Verzug in Bunyola angekommen, stehe ich frei auf einem recht grünen Parkplatz am Eingang der Gemeinde. Hier ist einer der drei Bahnhöfe der historischen Elektrobimmelbahn die ich die Tage noch fahren werde, ansonsten ist das Kaff eher unspektakulär aber dennoch schön anzuschauen und auch schön eingebettet. Den ersten Tag nach einer sehr ruhigen Nacht, fahre ich ein bisschen Fahrrad und den anderen Tag geht es wie erwähnt mit der Bahn nach Soller, einem der vielen Touristenmagneten auf der Insel.

Eisenbahnromantik

Angekommen im Ort, es wuselt gehörig, ist das Ziel der Hafen der Stadt. Dieser liegt noch etwa 5km nördlich gelegen und kann mit einer weiteren Fahrt in einer historischen Tram oder gelaufen werden. Ich entscheide mich für Bewegung den Hinweg und Tram für den Rückweg. Es geht entlang und hinauf in Richtung Leuchturm und Aussicht für Heute. Angekommen ist es eine tolle Aussicht aber davon abgesehen lockt da oben nicht viel. Ich ruhe ein wenig und trete den Weg zum eigentlichen Ziel an.

Die Promenade entlang und am verhungern, lande ich am Tisch eines indischen Restaurants. Das schärfste Curry der Karte bitte Lassi und zwar Mango! Weiter geht es entlang und auch ein Strand ist angelegt. Voll ist es muss ich noch einmal sagen...es wimmelt sich zurecht und man bekommt genug ulkiges Touristengehabe zu Gesicht. Das obligatorische Wassereis eingehaucht, nochmal Beobachtungsposition eingenommen vergeht die Zeit wie im Fluge. Ab in die Tram und zurück nach Soller, denn die Bahn nach Bunyola ist reserviert! 

Die Wanderung

Die Fahrten auf der Insel sind überschaubar kurz, meistens nie länger wie 30-40 Minuten bis zum nächsten Punkt auf der Karte. Am Pass in den Bergen sollte es passieren - ich stehe mehr oder weniger in einer riesigen Auslaufzone für die Hobby-Rennfahrer!

Hört sich dramatisch an, war es aber garnicht! Ich hatte, sobald die Sonne untegegangen war, eine sehr ruhige und Sternenklare Nacht da oben - angenehme Kühle war auch willkommen. Die alten, ranzigen Wanderschuhe waren schnell geschnührt und losgestiefelt auf den Puig des Tossal Verds. Entlang am Betonkanal der die beiden Stauseen hier oben verbindet um deren Pegel zu kontrollieren. Im Moment sind beide Seen sehr leer und reguliert werden muss somit nichts. Die Runde geht zuerst auf den Gipfel,  dann den gleichen Weg wieder hinunter und um das Massiv, die kompletten 360° herum. Angegeben als Mittelschwere Tour war ich schon bei der Hälfte müder als man das sonst erwartet hätte. Aktive Tage lagen zurück und bevor, was soll man machen. Eine wunderschöne Berglandschaft hier, ganz prima und immer ein paar Begleiter am Wegesrand. Ein großes Stück der Tour geht auch auf dem sehr bekannten GR221, der Wanderweg der einmal komplett von West nach Ost durch die Berge führt. Achja, Aussichten grad genug hier oben sieht man schon fast die ganze Insel in Umrissen. Tolle Rolle!

Die gleichnamige Hütte zum Berg habe ich natürlich nicht ausgelassen und trinke eine schnelle CocaCola klassich. An diesem Punkt nochmal eine Brotzeit und Vamos. Es galt noch ein gutes Stück von 2-3h zu wandern. Der Weg ist stehts gut gepflegt aber halt schon ein sehr grober! Man bekommt kaum mal ein ebenes Fleckchen unter die Sohle und balanciert sehr viel. Warum sollte es hier auch anderst sein als beim MTB fahren. Mallorca ist rauhes aber zugleich weiches Vulkangestein! Ich bin jetzt schon total fertig irgendwie und pushe mich schon mit Traubenzucker, mein rechtes Knie ist seit der Hälfte der Tour am kommunizieren. Das gleiche Problem hatte ich bei meiner letzten Tour im Allgäu auch und vor ein paar Jahren mal ganz schlimm, mit mehreren Wochen aua und ärztlicher Behandlung. Ich hatte die Problematik im Blog zum Toubkal im Atlas angesprochen - ich bin so froh das nicht gemacht zu haben, da ich arge Probleme bekommen hätte. Der Weg ist ein auf und ab und so wird es langsam wirklich sehr schmerzhaft im Knie, vorallem beim auftreten im bergab. Die letzte Stunde ist wirklich halbes Tempo und "ankommen"! Geschafft!

Tour de CAP

Hätte ich gewusst wie beliebt diese Strecke bei den Rennradlern ist, hätte ich ein Rennrad ausgeliehen und den ein oder anderen geärgert! Na langsam gell, wir fahren Tourenrad mit Gepäckträger samt Taschen, das ist noch ein viel größerer Aufreger! Zur Strecke kann man nur wauw sagen, das ist die perfekte Symbiose der Fahrradgefühle, bestehend aus unregelmäßigen Wellen der Freude. Anstiege, Abfahrten, Tunnel, ein Wind den es so nur an einer Küste gibt, Premiumaussicht und auf der Hälfte der Strecke keine Fahrzeuge ausser zwei Pendelbusse biogasbetrieben. Es ist Vormittags noch bedeckt und sehr angenehm zu treten - den Weg zurück kommt auch mal die Sonne raus aber allgemein das Beste Wetter die Tage für so eine Tour. 

 

Zur Spitze des CAP fahren wie gesagt nur die zwei Pendelbusse und bringen die Scharen. Dort verweile ich ein wenig und fahre auf dem Weg zurück nach ein paar Metern rechts ran. Brotzeit geit´s! Es ist sehr windig um die Nase aber der Verschlag macht es möglich. Da schleicht sich auch gleich wieder ein bisschen Bikepackingfeeling ein und ich bekomme Lust. Ich hatte erst noch bedenken ob das Knie direkt am Folgetag wieder mitspielt, doch die Belastung auf dem Rad ist dann doch wieder eine schonendere, wenn auch beim Weg zurück, nach 3-4h radeln mit schwerem Rad und ordentlich Höhenmeter, das Knie etwas jammert. Schmerzen würde ich es aber niemals nennen, eher ein "ich bin auch noch da und habe leichte Entzündung, mich fragt ja aber keiner". Eine geile Runde denke ich mir und freue mich schon auf den nächsten Tag mit MTB im Llevant-Gebirge. Ein kleines aber feines Gebirge südöstlicher gelegen.

 

Ein Naturpark!

 

 

 

 

Llevant-Gebirge

Eine Nacht verbringe ich spontan bei Lidl Can Picafort, da mir irgendwie die Lust und das Licht ausgegangen war. Am Tag darauf dann auf nach Arta bzw. zum Parkplatz des Nationalparks. Enge Straße bei Gegenverkehr interessant und deswegen auch keine Lust Abends und Nachts zu fahren. Top Platz und Ausgangslage für Wanderungen und auch auch ein paar Wege für MTB markiert! Die Ranger, welche mich mit großen Augen begrüßen, weisen mich direkt auf´s Übernachtungsverbot hin - ist mir bewusst nicke ich dankend und frage welche Strecken mit MTB erlaubt sind. Mit dieser Info im Bikerucksack geht es los...einfach nur malerisch und was für ein Kontrast zur Fahrt zum CAP. Nicht falsch verstehen die Fahrt war brutal schön, nur heute bin ich alleine zu dem Zeitpunkt. Kein anderer Radler - einfach keiner! Eine Handvoll Wanderer, am Parkplatz vielleicht 6 Autos. Komisch, so weit raus haben wohl wenige Touristen Lust. Auch der einzige Spot an dem ich war, der kein lückenloses Mobilfunknetz hatte. Es gibt einen Strand den man nur nach ca. 2h Fußmarsch erreicht und so sieht der auch aus. 

Es sind zwei Menschen am Strand. Ich wäre der dritte nur habe ich keine Badehose(wäre hier glaube ich egal) dabei und auch ist mir irgendwie nach den vielen Wochen und für meine Verhältnisse auch Stränden, die Lust auf Salzwasser und Strandgehabe vergangen! Um die Runde und den Kreis zu schließen geht es auf heftigen Anstiegen zurück. Ich schiebe auch einiges an Metern - Transparenz wird bei mir hochgeschoben! Achja, fast hätte ich vergessen das es Verluste gegeben hat. Im Trail, ein wenig überraschend grober "roter" liegen halt große Poller rum...einen haben wir erwischt und mit dem Schaltauge bekannt gemacht. Gut hab ich Ersatz dabei, also eh kein Ding. Nexter Hold East-Coast. Höhle!

Coves d' Arta - Canyamel

 

 

Eingefunden am Abend auf einem der zwei offiziellen Parkplätze zur Höhle, welche schon irgendwie überraschend ohne irgendwelche Verbotsschilder auskommen. Sehr angenehm! Ich stelle mich trotzdem mit maximal geringen Flächenbedarf auf, da die Parklücken schon sehr knapp und den kleinen Mietwagen angepasst sind. Der Parkwächter, der tagsüber das Geschehen reguliert, ist entspannt und hat einen Daumen nach oben für mich übrig. Das ist genau das Szenario wo mein T4-Womo glänzt. Der Anhänger steht auf einer nicht als Parkplatz genutzten Fläche, die nur dazu dient die Parkordnung von linksgerichtet auf rechtsgerichtet zu ändern!

 

So Höhlen gibt es ein paar auf der Insel zu bestaunen, Thomas und Rike haben mir für´s erste diese empfohlen und nicht die wohl noch bekanntere Drachenhöhle. Hier ist nicht wenig los, nur läuft die Führung sehr entspannt in relativ kleinen Gruppen von max 15-20 Menschen ab. Zu sehen die Aussicht und auch der Höhlenausgang. Die Bilder sind halt ohne Blitz entstanden auf der wohl schlechtesten Handykamera verfügbar. Also viel Spaß weiterhin beim bestaunen dieser.

 

Danach wird sich belohnt mit lecker Wassereis - was sonst!

 

Ich entspanne noch ein wenig bevor ich mich in Richtung Palma aufmache. Einmal quer über die Insel gedüst und für die Nacht vor der Fähre am Aldi Parkplatz auf spontan stehen geblieben. Um 9.00 will ich am Hafengelände der Transmed zum Checkin stehen ist der Plan.

 

Höhlenführung halt gell, da kann ich jetzt nicht so viel schreiben ausser immer schön zurückfallen lassen um Bilder ohne Menschen und so. Denn auch der Guide fängt erst mit Spanisch an, dann Deutsch und dann Englisch. Französisch hätte er auch gekonnt aber keine Franzis anwesend. Das Englisch war dann gut weil Deutsch war sehr schwer verständlich weil Aussprache holprig. Jeder war schon in einer Höhle, es ist feucht und ein bissle rutschig, es hängen und stehen überall kroteske "titen" und Wasser und Wind sind die Künstler. 

 

Wie finde ich jetzt zum Ende des Blogs...

...Mallorca war eine gute Entscheidung.

 

Erstens Freunde zu treffen nach so langer Zeit ohne bekannte Gesichter und halt auch als Erfahrung im Urlaubskontext schon wirklich gut. Man hörte ja auch schon Stimmen welche die Insel als Wunderschön bezeichnen. Das kann ich jetzt ohne den kompletten Süden gesehen zu haben auch sagen! Ich würde wiederkommen. So ein Rennrad/Gravelrad leihen...

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