Lousa - Louzanpark
Genug Stadt, genug Meer, nicht genug Mountainbike und mir geht es wieder gut genug um weiterzureisen. Der Sonnenstich war davon, es musste neues Land erkundet werden und das heißt ja wohl - Berge hinauf und hinab!
Etwas oberhalb von Coimbra gelegen sind Berge und ein durchaus touristischer Ort Names Lousa. In den Jahren 2020 und 2021 war hier im Louzanpark der UCI Downhillweltcup zu Gast. Von diesem Glamour ist leider nicht mehr viel übrig geblieben über die Jahre. Der Park ist zwar geöffnet und man könnte sich Shuttlen lassen, dafür fehlen aber unter der Woche die Mitstreiter! Lediglich ein paar Einheimische fahren Abends nach Feierabend eine Runde mit ihren E-MTB.
Ich fahre den Berg hinauf und checke am "Terreiro das Bruxas", dem Hexenplatz ein. Ein wirklich schön plazierter, top ausgestatteter Picknickplatz mitten im Wald und am Fuße der Enduro-Trails.
I
Ich stehe hier unter der Woche total alleine und suche mir den strategisch besten Platz aus Schatten und Zugang zu Solarenergie und lasse mich für 3 Tage nieder. Der Platz ist schon sehr trocken und staubig und deshalb ist mehrmaliges Fegen pro Tag Alltag im Camper.
WC und Kochstelle mit Wasseranschluß was will man mehr!
Der Uphill zu den Enduro-Trails ist moderat und ich fahre der Hitze zum Trotz morgens vor 8Uhr schon los um dann gegen halb elf die Kette wieder runterzuschmeißen.
Es macht einfach nicht viel Sinn später noch zu fahren, es hat 37°C
Setubal
Die Fahrt nach Setubal, welches ca. 50km südwestlich von Lissabon liegt, verläuft unspektakulär aber nie langweilig durch das von Landwirtschaft geprägte Land. Bewässerungsanlagen aller Art sind zu bestaunen. Oben auf den Bildern ist der Atlantik versteckt unter der Wolke und ich schon wieder oben auf dem Berg samt Fahrrad. Habe mir wieder einen Platz ausserhalb der Stadt geschnappt um dann zu Fuß zu meiner Verabredung zukommen. Verabredung? Ja genau, Setubal ist nicht irgendein wahlloses Ziel mit ein paar Mountainbiketrails wie sonst so oft...
Bei meinem Abschied von Dachser hatte ich mich mit meinem Kollegen Fernando kurzgeschlossen, und wir hatten gedacht es könnte sich ausgehen wenn er seinen Urlaub in seiner alten Heimat macht und ich dort dann einfach aufkreuze!
Es hat tatsächlich geklappt. Ohne meine Problemchen wäre ich wohl schon vorbeigezogen gewesen!
Ich behalte die Früher-Vogel-Methode bei und fahre früh los für die Runde. Es reicht heute für zwei Trails, welche beide erstaunlich gut sind. Eine Qual ist es trotzdem irgendwie da wir wieder nah des Atlantik sind und die Luftfeuchte einfach heftig reinpfeift.
Es wird danach ein paar Stündchen regeneriert, die Batterien mit Solar gefüttert bevor es dann in die Innenstadt von Setubal geht.
Fernando und Tiago erwarten mich bereits!
Roman, Tiago und Fernando trinken freudigst ein paar "Sangres", unterhalten sich angeregt, entgehen um ein Haar einer Kneipenschlägerei. Es spielt PSG vs FCB in irgendeinem neuen Cup in den USA. Die besoffenen Portugiesen in der Kneipe sind nicht ganz einer Meinung und ehe man sich versieht, hat einer einen Barhocker in der Hand, hehe. Frau Wirtin hat ein Organ gleich einer Axt und scheitelt die Unruhe in zwei. Geil! Wir überqueren die Straßenseite und besuchen einen Verwandten von Fernando!
Ich werde eingeladen zu einer portugiesischen Brotzeit(ich war nicht in Stimmung auf Fotos von Fremden Menschen), typisch für die Region hier. Es gibt getoastetes Brot mit Butter, dazu Schnecken, Muscheln und Garnelen. Dem Gaumen noch einen Vinho Verde und alle sind Glücklich. Es ehrt mich sehr und die Gastfreundlichkeit ist mir fast schon etwas unangenehm, aber nur fast! Tolles Essen, besonders die Schnecken sind sehr lecker wenn auch wenig ertragreich. Tiago organisiert hinter meinem Rücken noch einen Rücktransport zum Camper und ich betone noch ich laufe gerne die 30min...
Wir verabreden uns für den nächsten Tag um an den Strand von Troia zu fahren. 10min später haben wir noch ein Handbierchen in der Kneipe eingehaucht und sitzen im Auto von Mario. Mario fährt wie eine Sau! Im Nu bin ich am Platz und bedanke mich herzlichst!
Zum Strand von Troia gelangt man am Besten mit der Fähre vom Hafen aus. In ca. 20min. erreicht man den Strand der mehr eine Landzunge ist. Er trennt das offene Meer vom Hafenbecken. Das Gewässer welches die Strände bringt ist dann eher als Salzwasserfluß zu betrachten und somit auch echt gut zu schwimmen. Kaum Wellen und angenehm Warm! Ich finde ein neues Lieblingsgetränk - Cidre oder hier Sidra genannt. Soo guad und kalt eine richtige Erfrischung mit Schuß. Tiago, Fernando und seine Frau Suzana zeigen mir wie hier in Setubal ein Tag am Strand geht. Ich habe tatsächlich Spaß und kann entspannen!
Wir gehen anschließend noch "Choco Frito" essen, hier in Setubal ist das der Kassenschlager in den Restaurants. Der Name irritiert dabei erst einmal. Es ist fritierter Tintenfisch, nein keine "Tintenfischringe" oder "Calamari" sondern große Stücke bzw. alles andere.
Sehr lecker so ein fleischiges Stück, welches auch total zart sein kann *hust* Calamarischuhsoletti
Danke Fernando!
Moncarapacho - Algarve
Es geht weiter durchs Land, die Route schneidet es wie ein Messer. Ohne ein Bild gemacht zu haben fahre ich an einem, glaube ich, nicht so alten Buschfeuer vorbei. Es riecht noch frisch verbrannt und das Land ist deutlich gezeichnet. Einsam und gefühlt noch trockener liegen die Felder, welche vorwiegend mit Viehzucht und natürlich Kork bewirtschaftet sind. An der Stelle erwähnt, fährt man eigentlich die ganzen Stunden nur durch Korkalleen und Feldern die nur einen Baum zu kennen scheinen. Geerntet wurde dieser schon, es sind mir auch immer wieder LKW voll beladen aufgefallen.
Es sind bis zum Schluß total schöne Landstraßen die ich fahre, mit dem Höhepunkt der N2. Das ist ein Traum und so, so wenig befahren. Auf bestimmt 30km passähnlichem Sträßchen begegnen mir wenn es hoch kommt 5 Fahrzeuge entgegen. Hinter mir ist niemand nicht! Ich genieße es und freue mich auf die Algarve.
Unweit der Küste und der Stadt Faro gelegen ist die "Cerro de Sao Miguel" mit dem Namensgebenden Berg und Bikepark.
Hoch oben am Berg könnte man meinen die Radiowellen sind da, so viele Antennen und Metall wie da angehäuft wurde.
Der Bikepark bietet allerhand nur leider ist nur eine Hand gepflegt und gewaschen und die andere Hand ist vergessen worden. Soll heißen von der tollen Auswahl an Trails, fallen direkt ein paar weg, da sie aufgrund mangelnder Pflege einfach unsicher und gefährlich geworden sind. Ich entscheide mich für den meistfrequentierten und dass dann auch ein zweites Mal. Blau ist gleich das anspruchsvolle Rot. Tolle Rolle denke ich mir und fahre ihn beim zweiten mal komplett und mit allen Features. Mir geht die Düse! Mein Spot lädt zum länger bleiben ein und ich bleibe. Am nächsten Tag wollte ich direkt noch einmal fahren, entscheiden tut dann aber der Schweinehund für mich...ich Blogge und plane die Zukunft.
Hit the Road East! Spanien also wieder...
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