UNESCO Weltnaturerbe
Das Pfingstwochenende vergangen, die Pfingstwoche voll im Gange ging es, nach der Werkstatt direkt in die nächsten Pässe der Zentralpyrenäen. Man kann natürlich auch in riesigen Schleifen drumherum fahren, aber mal ehrlich, das sollte man nicht!
Col ´d Aspin und Col du Tourmalet sind die Bergstraßen die dich und dein Gefährt durchaus strapazieren, letzterer ist einfach wild und geht auf fast 2200m. Beide Pässe sind natürlich auch Tour de France erprobt, klaro! Dann heute noch ein letzter Anstieg zum Spot unmittelbar von dem kleinen Ort Gavarnie - dachte ich ;-)
Das Bild mit dem Esel wähle ich jetzt passend zur kleinen Geschichte die nun folgt. Als kleine Info, die Webseitensoftware schnappt sich immer das erste Bild im Blogeintrag und nutzt es als Titelbild - passt somit erst recht!
Ich war abgebrannt, heißt kaum noch Lebensmittel und Getränke schon gar keine mehr. Normalerweise schaue ich vorher entlang der Route, wo sich was passendes zum Einkaufsschwung befindet. Heute dachte ich mir "do wird scho was komma".
In Googlemaps wurde ein Carefour-Markt ganz in der Nähe des Spots am Berg angezeigt, dafür müssten nur mehr ein paar Kurven und Höhenmeter gefahren werden, freute ich mich. Ich schau mir nur kurz 2 Bilder davon an und lese dummerweise keine Kommentare zum Laden selbst. Angekommen in Gavarnie fuhr ich den Berg hinauf, wissend es muss da oben einen kleinen aber feinen Carefour-Markt geben. Die Steigung gibt alles die Kurven sind eng - Moment mal das ist ein ausgewachsener Pass! Wird oben(ca 1850m), mitten im Zentralgebirge der Pyrenäen...Nein, wird oben nichts ausser ein kleines, geschlossenes Skiresort und eine beachtlich große Herde Kühe sein. Der Esel der du bist dachte ich mir schon bei den letzten Kurven!
Der kleine Ort Gavarnie mag klein sein, aber wenn man der Tourismusbehörde glauben schenken mag, ist es der meistbesuchte Ort in den Pyrenäen. Da gibt es auch einen kleinen Laden und das wusste ich vorher schon, nur dachte ich mir "klar, Carefour ist besser". Ich kaufe Abends kurz vor der Schließung noch das nötigste. Brot für´s Frühstück, Nudeln für den Abend und Bier um den Tag zu verarbeiten. Denn das war wieder so ein Tag auf Reisen, der Sinuswellenmäßiger hätte nicht sein können. Mega gut!
Der nächste Tag verspricht ein ganz großer zu werden und das Wetter gibt alles! Ich habe mir eine passende Wanderroute ausgesucht, die nicht nur zur Hauptattraktion und zurück führt, sondern schon ein bisschen Bergtour sein sollte. Und meine lieben Leute was war das für eine solchige. Gänsehaut während des tippens dieser Worte...
Am Berg durfte ich nicht nur eine geradezu erschlagende Kraft der Ausblicke genießen sondern auch einiges an noch lebendigeren Dingen. Ich sah, zwei Murmeltiere aus vielleicht 30m Entfernung. Dazu kam es nur, da der Wind recht stark in meine Richtung blies und die beiden mich weder hören noch riechen konnten. Dann erst eine Herde braune Kühe und später noch eine Herde beige Kühe. Oben, auf grob 2100m dann eine Herde sehr entspannter Schafe. Die beiden Esel beim "Refuge de Espuguettes".
Das Refuge de Espuguettes, eine bewirtschaftete Berghütte mit Lager und allem was man so erwartet in den Bergen. Schön ne Tasse Kaffee für 1,50€ (unfassbar günstig aber auch unfassbar schlecht, hehe) ein Kübel Zitronenlimo und ein Schokoladenkuchen der gefühlt 100g Schoki pro Stück hat. Traumhaft.
Vorsicht Wort und Bildspiel!!!
Die beiden Esel, na eigentlich die drei Esel(man sollte auch immer mindestens ein oder zwei Kommentare lesen) lassen es sich gut gehen und mindestens zwei von ihnen genießen den Schokoladenkuchen.
Die Tour nennt sich auch "Entlang der Klippen zum Cirque de Gavarnie" Achja, Pferde waren oben am Weiden, sehr entfernt hatte ich noch Goißa sichten können. Da war schon was los, da oben, im nebenbei erwähnt Naturschutzgebiet Zentralpyrenäen. Um so mehr man den "Kreis" sehen konnte bzw. um so öfter, desto verrückter bot sich einem dieses Naturschauspiel ja eher Denkmal. Fehlend der passenden Worte, immer wieder kopfschüttelnd nähert man sich auch der Grenze Frankreichs zu Spanien. Direkt hinter dem sich aufgetürmten, na eher halbkreis aus Stein und Eis, befindet sich Spanien.
Für den der Bock auf ein paar mehr Meter und eine stürmische Dusche hat, der darf dann gern direkt vor die Wand gehen und sich etwas bleibendes abholen. Wie man ja weiß, sind Bilder schön und was tolles zur Aufhellung der Erinnerung und so aber das muss man ausnahmsweise wirklich mit eigenen Augen gesehen und dann auch gespührt und erlebt haben.
Ein paar Fakten damit es evtl. besser projeziert werden kann:
Vor dem Hauptfall steht man auf ca. 1850m. Die Bergegipfel oben gehen von 3000-3200m. Die Bilder können das nicht und sind zudem einfach nicht gut genug!
Ein letzter Blick zurück auf dem Weg in den Ort. Achja, nicht täuschen lassen, es war ein Donnerstag in der Pfingstwoche und es war schon richtig viel los. Kaum auszudenken was hier zur Saison bei Ferien abgeht.
Nur noch eines - solltet ihr wirklich auch nur entfernt in der Nähe sein, müsst ihr das machen. Egal ob Sonntag und vermutlich 5000 andere auch...man sagt schon desöfteren "das musst du gesehen haben" aber ich behaupte jetzt ein Mal. Hier trifft es dann auch zu.
Ende!
Weiter geht´s in ein paar Tagen. Meine Pläne sind nicht ganz klar, somit wird es sich zeigen, was sich zu zeigen findet, hihi.
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Kommentare
Das sieht derart spektakulär aus, wenn man weiß wie unzureichend Fotos sowas zeigen können, dann muss es in echt wirklich ehrfurchteinflößend sein.
Es ist genau so! Man läuft den Tag über, Stück für Stück, immer näher an den Kreis heran und mit jedem freien Blick wird das ungläubige Kopfschütteln immer länger. Ein magischer Ort!